OST – Wenn uns künstliche Intelligenz kreativer macht

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Nur wenige Monate nach der Einführung ist die künstliche Intelligenz ChatGPT kaum mehr aus dem Alltag in Unternehmen wegzudenken. Ein besonders grosses unterstützendes Potenzial bietet die Generative KI, wenn es darum geht, nach kreativen Lösungen zu suchen, wie im Innovations- und Strategieprozess. Das ISM Institut für Strategie und Marketing der OST – Ostschweizer Fachhochschule erforscht, wie das geht und transferiert die Erkenntnisse in die unternehmerische Praxis.

Vom Chatbot «Eliza» zur Schachintelligenz «Deep Blue»

Künstliche Intelligenz? Wir spulen zurück in der Geschichte der KI. 1936 beweist der britische Mathematiker Alan Turing, dass eine Rechenmaschine in der Lage wäre, kognitive Prozesse auszuführen, sofern diese sich in mehrere Einzelschritte zerlegen und durch einen Algorithmus darstellen lassen. Damit legt er den Grundstein für das, was wir heute unter Künstlicher Intelligenz verstehen. Zwanzig Jahre später – 1956 – wird der Begriff KI erstmals an einer Konferenz am Dartmouth College im US-Bundesstaat New Hampshire erwähnt. Wiederum zehn Jahre später erfolgt die Geburt des ersten Chatbots – «Eliza», eine Erfindung des deutsch-amerikanischen Informatikers Joseph Weizenbaum vom Massachusetts Institute of Technology (MIT). Jetzt nimmt die Entwicklung Fahrt auf. 1972 wird KI zum ersten Mal an der Stanford University bei der Diagnose und Therapie von Krankheiten eingesetzt, 1997 schlägt die KI-Schachmaschine «Deep Blue» der Firma IBM den amtierenden Schachweltmeister Garry Kasparov, und 2011 erreicht sie schliesslich mit «Siri» von Apple den Alltag (2014 folgt «Cortana von Microsoft, 2015 «Alexa» von Amazon).

Maschinelle Lerntechnologie löst Boom aus

Die Revolution – um in den Worten des eingangs zitierten Andrew McAfee zu bleiben – startet aber erst im November 2022 so richtig durch. Das US-amerikanische Unternehmen OpenAI aus San Francisco lanciert ChatGPT, ein Chatbot mit integriertem Generative Pre-trained Transformer (maschinelle Lerntechnologie). Was nun folgt, ist in der Geschichte einmalig: Innerhalb von fünf Tagen melden sich eine Million Nutzende an, zwei Monate später erreicht ChatGPT bereits 100 Millionen Menschen. «Und das ist erst der Anfang», weiss Petra Kugler, Professorin für Strategie und Management an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. «Generative künstliche Intelligenz ist schon heute aus dem Alltag in Unternehmen nicht mehr wegzudenken.»

KI-Design für Ketchup

Was darunter zu verstehen ist, zeigt Petra Kugler auf ihrem Computer. Vom frei verfügbaren Programm Craiyon (ein Akronym für Create AI Art) lässt sie aus den Begriffen «Auto», «Schmetterling» und «Blume» eine Fotomontage kreieren – ein Sujet, das die OST-Professorin für die Bewerbung des Tagesseminars «Innovation durch ChatGPT und Generative KI» nutzt –, und aus den Begriffen «Vogel» und «Affe» lässt sie eine Chimäre entstehen, ein Mischlebewesen.

Die Übergänge sind zwar noch etwas holperig – aber verblüffend. «Diese ‹Generative KI› können wir künftig auch im Innovations- und Strategieprozess von Unternehmen nutzen», sagt Petra Kugler. Als Beispiel zeigt sie eine Kampagne der kanadischen Agentur Rethink Canada für das Unternehmen Kraft Heinz Company. Aus einer Variation von Begriffen lasse sich im Handumdrehen ein neues Design für Ketchup entwickeln.

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